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Wie entsteht die Stadt von morgen?

Freiburgs Stadtgesellschaft erlebt dies gerade ganz konkret. Bis 2040 wird dort der neue Stadtteil Dietenbach gebaut. Er soll nach Fertigstellung auf ca. 110 ha Fläche knapp 7.000 Wohnungen für ca. 16.000 Bewohner:innen umfassen. Damit ist Freiburg-Dietenbach eines der größten Stadterweiterungsprojekte, die zur Zeit in Deutschland realisiert werden.

Dietenbach soll ökologisch, sozial und lebenswert werden, „ein klimaneutraler und bunter Stadtteil […] mit kurzen Wegen, Freiflächen, Schulen, Sportangeboten, Kitas und Einkaufsmöglichkeiten“ hier.                                            Gleichzeitig ist Freiburgs Stadterweiterung umstritten. Nach umfassenden Vorarbeiten musste 2019 in einem Bürger:innen-Entscheid zunächst die Frage der grundsätzlichen Bebauung des Dietenbachgebiets geklärt werden. Ein breites Bündnis hatte sich vor allem gegen Flächenverbrauch und pro Landwirtschaft ausgesprochen. Im Rahmen der intensiv geführten Debatten wurden jedoch auch viele weitere Themen (wie bezahlbares Wohnen, Naturschutz, Ernährung und das Verhältnis von Stadt und Umland) verhandelt. Nachdem sich 60% der abgegebenen Stimmen für den neuen Stadtteil ausgesprochen hatten, rissen die Debatten nicht ab, sondern differenzierten sich aus und dauern teilweise bis heute an.

Mit der Konkretisierung des neuen Stadtteils werden eine Vielzahl aktueller Großthemen in einen lokalen Kontext gespiegelt. Die Transformation der Dietenbach-Flächen in urbanen Stadtraum kann daher als eine Bruchstelle verstanden werden, an der sich Debatten um die Stadt von morgen und ihr Verhältnis zum ruralen Raum in besonderer Art und Weise kristallisieren. Oftmals geht es dabei um große gesellschaftliche Zukunftsfragen, die mit und über den neuen Stadtteil lokal verhandelt werden. Dies macht Freiburgs Stadterweiterung auch überregional zu einem interessanten Forschungsfeld.

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