How to learn making violins / Geigen Bauen Lernen

Wer Geigen baut, strebt nach perfektem Klang und Aussehen. Für diese Arbeit geben die Regeln des Geigenbaus eine grobe Orientierung, ausschlaggebend sind aber persönliche Anleitung, Übung und Erfahrung: Die Geigenbauschulen bilden hierfür das Fundament – und sind zugleich höchst unterschiedlich in ihren Traditionen, Lehr-/Lernformen und Ansprüchen. Gegründet wurden die Schulen in den bedeutenden Zentren der Geigenbaugeschichte Italiens, Frankreichs, Deutschlands und der Schweiz; sie prägen bis heute die Berufsausübung weltweit. Das Forschungsprojekt erforscht, wie Tradition und Zukunftsorientierung, Lokalität und Globalität im Geigenbau der Gegenwart korrelieren, und wie Lehren und Lernen von Handwerk im Kontext seiner Digitalisierung geschieht – und damit das Lehren und Lernen im europäischen Geigenbau der Gegenwart: Zwischen tradiertem, handwerklichem Ideal und innovativen, zukunftsorientierten Praxen zeigt sich ein Spannungsfeld, das an den Geigenbauschulen aufgrund ihrer historischen wie räumlichen Verortungen eine Zuspitzung erfährt und zugleich aber repräsentativ steht für gesellschaftliche Transformationen der Gegenwart. 

Das Forschungsvorhaben erprobt Ansätze der Citizen Science und Visual Ethnography; hierfür kooperieren Personen aus Geigenbau, Fotografie und Kulturanthropologie.

Projektteam: Sarah May, Sinah Osner, Fabian Stransky, Janine Wildhage

Teilfinanzierung durch die Wissenschaftliche Gesellschaft Freiburg (2022-24)