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Holz & Handwerk. Ethnografische Kulturanalysen

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Am Werkstoff Holz, seinen Verarbeitungs- und Nutzungsweisen lassen sich gesellschafts­politische, doch auch ästhetische Priorisierungen, lassen sich individuelle und internationale Entwicklungen im Handwerk, lassen sich nicht zuletzt ökonomische und ökologische Gewichtungen der Gegenwart ablesen. Argumentative Zuschreibungen wie „nachwachsender Rohstoff“ oder „unbelasteter Baustoff“, die ökologische mit ökonomischen Interessen verbinden, zeichnen Holz als begehrtes Handelsgut aus. Nimmt man zudem das holzverarbeitende Handwerk in den Blick, werden neben Spannungen zwischen Umweltschutz und Ressourcennutzung auch jene evident, die zwischen technischer Innovation und handwerklicher Tradition, zwischen klein- bis mittelständischen Unternehmen und internationalem Handel be- und entstehen.

Das Forschungsprojekt erkundet diese Ambivalenzen, indem es Akteure des Handwerks, Handels sowie der Politik fokussiert, indem es Nutzungsweisen und Bedeutungsnetze analysiert und die Interaktionsformen von Material und Mensch als Dispositiv begreift. Es fragt, wie sich Nutzung und Bedeutung von Holz gegenwärtig verändern, und diskutiert, inwieweit Ansprüche an Nachhaltigkeit und erfolgreiches Wirtschaften argumentativ zusammenspielen und im Holz eine Materialisierung finden. 

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Das verbindende Interesse für Material und verarbeitenden Berufsstand impliziert einen mikroperspektivischen Zugang; dessen Komparation mittels räumlich begrenzter Untersuchungskontexten ermöglicht, kulturelle Muster herauszuarbeiten und diese in größere Zusammenhänge einzuordnen. Damit intendiert das Forschungsvorhaben die Bereicherung der gesellschaftlichen, doch auch wissenschaftlichen Diskurse um Trend, Wachstum und Wettbewerb, Nachhaltigkeit und Allmende, Material und Design.

Zu den Teilprojekten: "Going Digital in the Woodworking Crafts" und "Bioökonomie als kulturelle Transformation"

Dr. Sarah May