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Leben nach der Haft

Alltagskulturelle Ordnungen zwischen Dis- und Rekulturation

sieferleforschung

Jährlich werden circa 50.000 Menschen aus deutschen Gefängnissen entlassen – die Mehrheit davon hat zwischen einem und fünf Jahren in Haft verbracht. Hier setzt das Projekt an, indem es nach den kulturellen Konstruktionsprozessen von Alltag nach der Haft fragt und dabei das Handeln ehemals inhaftierter Menschen vor dem Hintergrund handlungspraktischer Herausforderungen aufgrund des Gefängnisaufenthaltes (bspw. Entfremdung gegenüber der 'Welt draußen', Stigmatisierungen) in den analytischen Fokus stellt. Es basiert auf ethnographischer Feldforschung, deren methodische Basis Teilnehmende Beobachtung und Alltagsgespräche bilden. Inhaftierte Akteur:innen werden bei ihrer Entlassung und in den Monaten nach ihrer Entlassung ethnographisch begleitet. Durch das lebensnah angelegte Forschungsdesign können soziokulturelle Handlungsvollzüge, -horizonte und Erfahrungen, die den Aufbau von Alltag nach der Haft ermöglichen (oder auch verhindern), erschlossen werden.

Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. Laufzeit: 2020-2023

Dr. Barbara Sieferle

 

Forschungsportrait "Wenn Freiheit Angst macht." In: uni'leben 02/2020: 8.

Presseinterview "Wozu noch Gefängnisse?" In: Trott-war. Die Straßenzeitung im Südwesten 28 (April 2021): 18-19.

Presseinterview "Die Bestrafung geht weiter" In: Stuttgarter Zeitung (17.09.2020) 216: 6.

 

Projektbezogene Publikationen:

  • Sieferle, Barbara (erscheint 09/2023): Nach dem Gefängnis. Alltag und unsichtbare Bestrafungen. Bielefeld.
  • Sieferle, Barbara (im Erscheinen): Übergänge erfahren, gestalten und benennen. Kulturanthropologische Perspektiven auf das Leben nach der Haft. In: Knoke, Andrea u.a. (Hg.): Übergänge gestalten - Resozialisierung stärken. Beiträge aus der Straffälligenhilfe. Freiburg: Lambertus Verlag.
  • Sieferle, Barbara 2022: Navigating Post-Prison Life. Social Positioning in Unstable Circumstances. In: Ethnologia Europaea 50 (1): 1-22.
  • Sieferle, Barbara 2022: Becoming an "Ex-Con." When Ritual Fails and Liminality Endures. In: Cultural Analysis 20 (1): 53-76.
  • Sieferle, Barbara 2021: Kriminologisches Verstehen durch Immersion. Zu den epistemologischen Potenzialen ethnographischer Forschung. In: Jukschat, Nadine u.a. (Hg.): Qualitative Kriminologie, quo vadis? Stand, Herausforderungen und Perspektiven qualitativer Forschung. Weinheim, 49-66.
  • Sieferle, Barbara 2021: Strafe/n. Kulturanthropologisch betrachtet. In: Ebd. (Hg.): Strafe/n. Kulturanthropologische Perspektiven. Münster, 6-23.
  • Sieferle, Barbara 2021: 'Gefängnismeuterei' oder 'Sitzstreik'? Legitimationskonflikte um die Freiburger Gefängnisproteste 1985. In: Ebd. (Hg.): Strafe/n. Kulturanthropologische Perspektiven. Münster, 156-167.
  • Sieferle, Barbara 2020: Stigma Gefängnis. Kulturwissenschaftliche Perspektiven. In: Schweizerisches Archiv für Volkskunde 116 (2): 47-68.
  • Sieferle, Barbara 2020: Hoffnung in liminalen Zeiten. Zum Umgang mit Zukunft nach der Haft. In: Hänel, Dagmar u.a. (Hg.): Planen - Hoffen - Fürchten. Zur Gegenwart der Zukunft im Alltag. Münster, 125-138.
  • Sieferle, Barbara 2020: Nach der Haft. Kulturwissenschaftliche Perspektiven. In: Informationsdienst Straffälligenhilfe 28 (3): 70-74.
  • Sieferle, Barbara 2020: Grüße aus der Zelle. In: Breitsprecher, Lea u. Becker, Tobias (Hg.): Alltag in der Krise. Kulturwissenschaftliche Notizen. Ein Blog zur Corona. Krise. Abrufbar unter: alltaginderkrise.org
  • Sieferle, Barbara 2020: Zwischen Euphorie und Angst. Was Haftentlassene bei ihrer Rückkehr in die Freiheit erwartet. In: Dettmer-Finke, Reinhild u.a. (Hg.): Strafraum. Absitzen in Freiburg. Freiburg, 48-49.
  • Sieferle, Barbara 2019: Alltag nach der Haft. Ein kulturwissenschaftliches Forschungsprojekt. In: Bezirksverein für Soziale Rechtspflege Freiburg. Jahresbericht 2018. Freiburg, 12-13.
  • Sieferle, Barbara 2018: Alltag nach der Haft. Kulturanthropologische Annäherungen. In: Volkskunde in Rheinland-Pfalz 33 (2): 38-53.

 

Projektbezogene Vorträge:

  • Die eigentliche Strafe fängt erst nach der Entlassung an. Ethnographische Einblicke in das Leben nach dem Gefängnis. Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Standort Münster, März 2023.
  • Übergänge erfahren, gestalten, benennen. Ethnographische Einblicke in die Haftentlassung, Fachwoche Straffälligenhilfe: Du kommst aus dem Gefängnis frei. Wie der Übergang in Freiheit gelingt, Bielefeld, November 2022.

  • Taktiken des Post-Gefängnis-Lebens. Über die Kunst der sozialen Positionierung nach der Haft, Institut für Empirische Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie, LMU München, Juni 2022.
  • Ethnographische Zugänge und Herausforderungen im Feld der Haftentlassung. Oder: Wie ich als Kulturwissenschaftlicher das Leben nach dem Gefängnis verstehen lernte, Kolloquium Institut für Empirische Kulturwissenschaft, Universität Hamburg, November 2021.
  • Wenn Freiheit Angst macht. Über das Leben nach der Haft, Landeszentrale für Politische Bildung Rheinland-Pfalz, November 2021.
  • Informelle Räume als Chance und Risiko. Ethnographische Einblicke in das Leben nach der Haft, Sozialtherapeutischer Fachtag "Nähe und Distanz", ISONA Leipzig, November 2021.
  • Weder drinnen noch draußen. Kulturwissenschaftliche Perspektiven auf das Leben nach der Haft. Fachtagung Übergangsmanagement. DBH Fachverband für Soziale Arbeit, Strafrecht und Kriminalpolitik, online, Juni 2021. 
  • Strafvollzug und Heteronormativität. Queere Perspektiven auf Männlichkeit(en) hinter Gittern, Tagung 'Troubling Gender. Neue geschlechterpolitische Turbulenzen in Europa', Kommission Frauen- und Geschlechterforschung der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde, Universität Göttingen, April 2021.
  • Strafvollzug und Heteronormativität? Ein kulturanthropologischer Blick auf Gender hinter Gittern. Vortrag im Rahmen der interdisziplinären Ringvorlesung ‚Einführung in die Gender Studies, Zentrum für Anthropologie und Gender Studies, Universität Freiburg, Januar 2021.
  • Kriminologisches Verstehen durch Immersion. Epistemologische Potenziale von Empathie, Subjektivität und Vertrauen in ethnographischer Forschung, Tagung ‚Quo Vadis Qualitative Kriminologie? Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e.V., Hannover, November 2020.
  • Männlichkeit(en), Gefängnisleben und die Haftentlassung. Kulturanthropologische Perspektiven. Vortrag im Rahmen der interdisziplinären Ringvorlesung ‚Einführung in die Gender Studies, Zentrum für Anthropologie und Gender Studies, Universität Freiburg, Dezember 2019.
  • Haftentlassene zwischen Euphorie und Angst. Oder: Wie ich als Kulturanthropologin das Leben nach dem Gefängnis verstehen lernte. Lange nach der Universität Freiburg, November 2019.
  • Stigma, Sicherheit, Vertrauen. Über ethnographisches Forschen im Feld der Haftentlassung. Kolloquium Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie, Universität Freiburg, Juli 2019.
  • Alltag hinter Gittern. Ethnographische Einblicke in die Lebenswelt Gefängnis. Kolloquium Seminar für Europäische Ethnologie, Universität Kiel, Juni 2019.
  • Nach der Haftentlassung. Zum Umgang mit Zukunft in Zeiten dauerhafter Liminalität. dgv-Hochschultagung ‚Planen, Hoffen, Fürchten‘, Universität Bonn, Dezember 2018.
  • Diskulturation, Liminalität, Devianz. Kulturanthropologische Annäherungen an das Leben nach der Haft. Workshop ‚Kulturwissenschaftliche Perspektiven auf Devianz, Kriminalität und Sicherheit‘, ISGV Dresden, September 2018. 
  • Alltag nach der Haft. Methodische Annäherungen an ein sensibles Forschungsfeld. Vortrag im Rahmen eines Methodenseminars, Institut für Ethnologie, Universität Freiburg, Mai 2018.
  • Alltag nach der Haft. Kulturwissenschaftliche Annäherungen. Kolloquium Institut für Film-, Theater- und empirische Kulturwissenschaft, Universität Mainz, Mai 2018.